FinanzmarktPressemeldung

Stefan Kühn: Fondsgesellschaft DWS unter Greenwashing-Verdacht. Was ist Greenwashing?

Nachhaltigkeit als Megatrend – … aber die Problematik der Definition und Einordnung bleibt! Grüne Geldanlage auch nachhaltige oder ethische Finanzanlagen, Anlagen nach ESG-Kriterien.

ESG steht für die englische Abkürzung für Umwelt, Sozialstandards und Unternehmensführung (Environment, Social and Governance) sie sind ein Megatrend! Der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS wird nun allerdings Etikettenschwindel – im Fachjargon ‚Greenwashing‘ – vorgeworfen.

Grund dafür sind Vorwürfe der ehemaligen Nachhaltigkeitschefin der DWS, Desiree Fixler, die gerne auch als ‚Greta der Finanzindustrie‘ bezeichnet wird. Ihre Aufgabe bei der DWS war die Festlegung von eindeutigen Kriterien für nachhaltige Produkte, in die die DWS-Kunden investieren können.

Nach einer Vorstandspräsentation, so stellt es Fixler dar, war die New Yorkerin Aufgabe und Job allerdings wieder los. Sie wirft ihrem Ex-Arbeitgeber gravierende Mängel bei der nachhaltigen Geldanlage vor. Konkret angesprochen auf die DWS sagte Fixler, Nachhaltigkeit sei dort nicht der Kern der Aktivitäten.

SK CONSULTING, Stefan KühnDabei hatte die DWS ESG nach eigenen Angaben schon 2019 als einen zentralen Baustein ihrer Unternehmensstrategie definiert! Nun hat sich auch die Finanzaufsicht in den USA (SEC) und Deutschland (BaFin) eingeschaltet!‘, führt Finanzprofi Stefan Kühn von der Musical and More AG , Duisburg, aus.

‚In einem Interview mit dem Fernsehsender ntv beklagte Fixler große Scheinheiligkeit bei der nachhaltigen Geldanlage: Hinter vielen Nachhaltigkeitsprodukten steckten am Ende und hinter der Fassade ‚hauptsächlich Investitionen in Microsoft und Apple‘ – also praktisch eine ganz normale Geldanlage, ohne besonderen Anspruch an die Nachhaltigkeit!

Das Problem ist, es ist ein Markt, der sich noch im Aufbau befindet!‘, so Fixler. Es fehlten Standards. ‚Wenn die Regeln unklar sind, ist die Versuchung für viele Firmen groß, Investoren zu sagen, was sie hören wollen.‘ Frau Fixler trifft damit die wunden Punkte in der ganzen ESG-Diskussion!‘, stellt Finanzexperte Stefan Kühn von der Autark AG, Duisburg, fest.

‚Wie ernst es die Deutsche Bank mit Nachhaltigkeits-Kriterien nimmt, beobachten Umweltorganisationen wie Greenpeace sehr genau. Und auch sie kommen zu einem ernüchternden Ergebnis. So berichtet Greenpeace ausführlich von einem Kredit der Bank über 25 Millionen Dollar an die in Singapur ansässige Firma Halycon Agri, die eine Kautschukplantage in Kamerun betreibt und damit ein „massiver Treiber der Waldzerstörung“ sei.

Das Unternehmen ist für die verheerendste neue Waldrodung für industrielle Landwirtschaft im Kongobecken verantwortlich und hat zwischen 2011 und 2018 mehr als 10.000 Hektar dichten tropischen Regenwald gerodet, um Platz für eine Kautschukplantage zu schaffen“.

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Damit wird eine Fläche bedroht, die die Unesco wegen ihres Artenreichtums zum Welterbe erklärt. Auch werden auch Siedlungen von Ureinwohnern vernichtet.

Darauf angesprochen bezeichnet die Deutsche Bank das Darlehen als „neuen Standard für die Kautschukindustrie“, weil sich Halycon Agri verpflichtet habe, seine Nachhaltigkeitsstandards zu verbessern. Die Bank befinde sich mit diesem Greenwashing-Kredit im krassen Widerspruch zu den eigenen Nachhaltigkeits-Standards!‘, stellt Finanzexperte Stefan Kühn von der Musical and More, Duisburg, fest.

Was ist ‚Greenwashing‘? – Kriterien für Greenwashing! – Klare gesetzliche Regelungen nötig!

Greenwashing heißt wörtlich ‚grünwaschen‘, im übertragenen Sinne: ‚sich ein grünes Mäntelchen umhängen‘ und ist eine kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt.

Greenpeace hat dafür 4 Kriterien definiert. Greenwashing liegt demnach vor, wenn…

  • das Kerngeschäft an sich schon umweltschädlich ist (zum Beispiel Kreuzfahrten und die Kohle oder Mineralöl-Industrie),
  • ein Unternehmen mehr Geld für Werbung als für den Umweltschutz ausgibt (zum Beispiel die Regenwaldkampagne eines deutschen Bierbrauers),
  • Lobbyarbeit betrieben wird, um den Umweltschutz zu umgehen. Also mit der rechten Hand Umweltschutz vorgaukeln und gleichzeitig die Politik für das Gegenteil zu beeinflussen.
  • Mit Selbstverständlichkeiten geworben wird. Wenn zum Beispiel Auflagen oder Gesetze eingehalten werden, ist das kein grünes Handeln, sondern schlicht: das Befolgen von Gesetzen!

In meinen Augen ist Greenwashing auch, wenn mit einem ökologischen Vorteil geworben wird, aber um den zu erreichen, an anderer Stelle umweltschädlicher gearbeitet wird. Ebenso ist die Betonung auf Nachhaltigkeit, obwohl nur ein sogenanntes ‚Leuchtturm-Produkt‘ nachhaltig hergestellt wird, nichts anderes als Greenwashing!‘, stellt Finanzexperte Stefan Kühn von der Autark AG in Duisburg kompromisslos klar.

‚In Bereich der nachhaltigen Finanzanlagen sind also klare rechtliche Standards vonnöten! Die EU schreitet voran und hat zentrale Bausteine entworfen oder bereits erlassen. Damit sind wichtige Schritte in Sachen Transparenz und klaren Regelungen getan, aber es bleibt noch viel zu tun!‘, fasst Finanzexperte Stefan Kühn, Vorstand der Autark AG, Duisburg, fest.

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