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Start-ups wünschen sich von der Politik bessere Förderung und mehr Digitalisierung

Helmut Harz (Gründer Start-up Überblick – Software-Lösung für interne Unternehmenskommunikation und Aufgabenmanagement): Sein Blick, seine Wünsche und effiziente Problemlösungen für deutsche Start-ups.

Deutschland gilt als Land der Dichter, Denker und Erfinder. Dazu zählen auch innovative Start-ups mit cleveren Lösungen und neuen Ideen – gerade in und rund um die Digitalisierung.

Doch wird es jungen Unternehmen in Deutschland leider oft sehr schwer gemacht, ihrer Intuition zu folgen und mutig neue Wege zu gehen. Bürokratische Abläufe, lange Antragsphasen und schwerfällige Steuerkonzepte machen die Unternehmensgründung nicht leicht.

Helmut Harz ist CEO und Gründer des Start-ups Überblick – einer Software-Lösung für die interne Unternehmenskommunikation und das Aufgabenmanagement.

Im Interview spricht er über seinen Blick auf die Dinge, seine Wünsche und effiziente Problemlösungen für Start-ups in Deutschland.

„In Deutschland kaum möglich, formelle Anträge online zu stellen.“

formelle Anträge

Herr Harz, alle reden von Digitalisierung, oftmals hapert es aber bei der Umsetzung. Woran liegt das?

Schon jetzt wünscht sich ein Großteil der Start-ups mehr Engagement der Politik bei der Digitalisierung in der Verwaltung. Es gibt so viele gute Ansätze und Lösungen, doch wird die Einführung dieser so wichtigen – wie alle Beteiligten es ja selbst auch immer wieder betonen – digitalen Angebote in der Verwaltung immer wieder verzögert und erschwert.

So ist es beispielsweise bisher in Deutschland kaum möglich, formelle Anträge online zu stellen.

Im Vergleich zu anderen Ländern – auch und gerade in der EU – sind wir hier inzwischen nicht mal mehr im Mittelfeld, sondern bewegen uns in Richtung rote Laterne.

Skandinavien oder das Baltikum sind da schon seit Jahren ganz anders aufgestellt und zeigen, wie es besser gehen kann. Der Staat hat aber weiterhin die Chance, bei der Digitalisierung mutig voranzugehen und aktiv zu werden.

Eine moderne digitale Verwaltung in Deutschland hätte eine klar positive Signalwirkung auf alle Bereiche im Land.

Wie steht es um die Förderung von Start-ups in Deutschland?

Generell bewerte ich die Förderung von Start-ups in Deutschland als gut. Doch auch hier gibt natürlich noch Verbesserungspotenzial, denn Förderung besteht nicht allein aus monetärer Starthilfe.

Für Start-ups ist es extrem wichtig, schnell Kunden zu gewinnen und Umsätze zu generieren. Man muss ihnen also die Möglichkeit geben, schnell am Markt Fuß fassen zu können.

Damit sich Gründer:innen auf dieses Thema fokussieren können, sollte die Bürokratie – sowohl in Sachen Aufwand als auch bei den Kosten – so gering wie möglich sein.

„Das A und O für ein funktionierendes Unternehmen sind und bleiben Kunden sowie Umsätze“

Was will der Startup von öffentlicher Stelle

Was wünschen Sie sich als Start-up von öffentlicher Stelle?

Das A und O für ein funktionierendes Unternehmen sind und bleiben Kunden sowie Umsätze.

Ich wünsche mir, dass junge Start-ups auch eine Chance von staatlichen Unternehmen und Verwaltungen erhalten – beispielsweise auch in Form eines Zugangs zu öffentlichen Aufträgen.

Und dass schlussendlich dort dann auch mehr Mut aufgebracht wird, neue digitale Lösungen zu nutzen.

Der Weg zum Fortschritt ist nicht immer auf die vermeintlich perfekte Lösung zu warten, sondern manchmal auch pragmatisch vorzugehen und dem Fortschritt eine Chance zu geben – genau wie wir es oft in unseren Start-ups auch praktizieren.

Auf diese Weise würde die öffentliche Hand die Entwicklung dieser Branche tatsächlich tatkräftig unterstützen.

„Start-ups sind ein relativ neues Phänomen und ticken anders als traditionelle Unternehmen.“

Faktor Mitarbeiterbeteiligung: Wie sehen Sie das?

Ein weiterer Punkt, der besonders in unserer Branche einen wichtigen Faktor darstellt, sind die Rahmenbedingungen für attraktive Mitarbeiterbeteiligungen.

Diese Art der Mitarbeiterbindung und -entlohnung ist ein wichtiger Aspekt in unserer Branche und wird international im Kampf um die besten Talente bereits stark genutzt.

In Deutschland allerdings sind Mitarbeiterbeteiligungen, allein schon aus steuerlicher Sicht, nur schwer anwende und umsetzbar. Das sorgt international leider für einen erheblichen Nachteil und schränkt Start-ups somit auch im Inland ein.

Start-ups sind ein relativ neues Phänomen und ticken anders als traditionelle Unternehmen.

Bei den Gehältern beispielsweise können Start-ups in der Regel nicht mit den „Alteingesessenen“ der Branchen mithalten. Sie bieten aber den Beteiligten die Chance auf einen großen Zahltag – sollte es zum Erfolg kommen.

Ich würde mir sehr wünschen, dass die Politik auch diesen Aspekt erkennt und passende Rahmenbedingungen schafft.

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