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Miningscout – Kupfermarkt im Aufbruch: Geht „Big Copper“ bald auf Einkaufstour?

Der Kupferpreis ist auf dem Weg zu neuen Höhen. Nachdem es im vergangenen Frühjahr und Sommer zu einem Kurseinbruch kam, hat der Preis im Juli 2022 einen bis heute anhaltenden Aufwärtstrend eingeschlagen. Aktuell kostet 1 t Kupfer mehr als 8800 USD.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs prognostiziert den Rohstoffpreisen 2023 einen regelrechten Höhenflug. Auch innerhalb der Branche mehren sich die Indizien für Bewegung auf dem Kupfermarkt. Rohstoffriesen wie die BHP fallen durch verstärkte Übernahmeaktivitäten auf.

Kupfergigant Freeport McMoRan: Aktienkurs versechsfacht sich

Freeport-McMoRan – 2021 nach dem chilenischen Staatsunternehmen Codelco der weltweit größte Kupferproduzent – konnte von der hohen Nachfrage nach dem Metall bereits profitieren. Kostete die Aktie Anfang 2020 weniger als 6 US-Dollar, werden aktuell 36 USD gezahlt.

Auf diese Entwicklung schielen auch andere Rohstoffgiganten wie etwa Glencore. Glencore CEO Gary Nagle ließ bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2022 kürzlich durchblicken, dass es erhebliche Wachstumsaussichten im Kupfergeschäft gebe.

Der Hype um das seit Jahrtausenden durch Menschen genutzte Industriemetall kommt nicht von ungefähr. Kupfer wird für viele große Pläne benötigt. Elektromobilität, Stromspeicherung, elektrische Netze, emissionsarme Stromerzeugung: All diese Sektoren stehen für eine steigende Kupfernachfrage.

Kupfernachfrage steigt bis 2040 um ein Drittel – mindestens

Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass die Gesamtnachfrage nach Kupfer bis 2030 auf 28,6 Mt steigen wird. 2020 waren es noch 24 Mt. Bis 2040 soll die Nachfrage sogar auf 31,7 Mt steigen. Im Vergleich zu 2020 entspricht dies einem Zuwachs um fast ein Drittel – für ein bereits seit langer Zeit in vielen Sektoren genutztes Metall ist dies ein außergewöhnlicher Wachstumstrend.

Dabei könnte der Anstieg der Nachfrage sogar noch höher ausfallen. Die IEA rechnet auf Basis der bereits beschlossenen politischen Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz, Elektromobilität etc. Sollten Zielsetzungen zum Beispiel Hinblick auf die CO2-Emissionen noch verschärft werden, müsste auch die Nachfrage nach Kupfer noch weiter steigen.

Während sich einerseits unter den großen Akteuren am Markt die absehbare Kupferlücke bereits herumgesprochen hat, ist die Bereitschaft zur Exploration neuer Projekte noch gering. Die Großunternehmen versuchen vorwiegend durch Akquisitionen ihren Marktanteil zu vergrößern – entwickeln aber keine neuen Projekte. Insbesondere die Bereitschaft zu Investitionen in Greenfield-Projekte ist bislang gering ausgeprägt.

Große Rohstoffproduzenten scheuen Greenfield-Projekte

Glencore CEO Gary Nagle fasste es im Dezember so zusammen: Es kommt ein Kupferdefizit – aber die Welt scheint das nicht zu verstehen. Die Branche lässt durchblicken: Es wird mehr Angebot geben – aber erst wenn der Kupferpreis durch die Decke gegangen ist. Wer Zugriff auf Kupfer hat, könnte sich also schon in sehr kurzer Zeit in einer sehr günstigen Marktposition wiederfinden.

Ein Börsenexperte sagte kürzlich gegenüber dem Branchendienst Fastmarkets: Die Entwicklung von Brownfield-Projekten hilft sicherlich dabei, die Lücke zu schließen, aber die Steierung von Greenfield-Projekten wird entscheidend sein. Weder bestehende Projekte noch theoretisches Recycling werden in der Lage sein, die prognostizierte Nachfrage für das kommende Jahrzehnt zu decken.

Die Schlussfolgerung daraus ist einfach. Wenn die großen Rohstoffproduzenten ihre eigene Explorationstätigkeit im Kupferbereich nicht ausdehnen, könnten sie in Kürze Projekte in Explorations- und Entwicklungsphasen zukaufen müssen, um ihre Marktanteile zu halten. Denn anders als die großen Player sind kleinere Explorer durchaus aktiv. Jüngst meldete etwa die australische Statistikbehörde für das vierte Quartal 2022 einen Anstieg der Explorationsausgaben um 9,6 %.

Rücken Kupferexplorer bald in den Blickpunkt?

Auch in Nordamerika wird verstärkte Aktivität beobachtet. So hat etwa das kanadische Unternehmen Kodiak Copper Corp. ein entscheidendes Jahr ausgerufen. Der Explorer hat beim Projekt „MPD“ – gelegen im ertragreichen Quesnel-Terran im südlichen Zentrum von British Columbia – Porphyr-Zentren gefunden – Kupferlagerstätten mit gemeinhin großem Potenzial.

2023 will der Explorer nun eine Bohrkampagne über 25.000 m absolvieren und dabei mehrere Ziele erkunden. Das Unternehmen will zudem neue 3-D-IP Untersuchungen (IP: induzierte Polarisation) sowie geochemische Untersuchungen mit 1.500 Bodenproben einsetzen, um die Exploration zu beschleunigen.

Miningscout sprach mit Claudia Tornquist, Geschäftsführerin und Präsidentin von Kodiak Copper, über die gegenwärtige Entwicklung des Kupfermarktes, das Kodiak-Vorzeigeprojekt „MPD“ und die aktuellen Explorationen dort. Nach der Erweiterung einer bedeutenden Zielzone steht bereits im März 2023 eine neue Bohrkampagne an, die neu definierte Ziele mit Entdeckungspotenzial verfolgt.

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